Wasser gestalten

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Prolog:

Der Blautopf

Der Gleisplan:

Kleinanlage Spur N

Die Umsetzung

Bau & Gestaltung

Die schöne Blau:

Gewässer Gestaltung

Die schöne Alb:

Berge & Felsen

Das Höhlensystem:

Tunnel

Extrem simpler Trick:

Kehrschleife

"Blautopf" - das Video:

Video Kleinanlage

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Gewässergestaltung

In diesem Kapitel: Bilder und Making Of vom "Blautopf", Namensgeber dieser Spur N Kleinanlage. Welche ungewöhnliche Methode das war und ob es funktioniert hat erfährst du hier.

Modellbahn See

Dem Fels´ ein klarer Quell´ entspringt: See oder Quelltopf? Ein schöner Platz zum Chillen allemal.

Und da die Gestaltung von Wasser auf einer Modellbahnanlage als Königssdiziplin gilt, widme ich mich hier auch gleich allgemeiner und ausführlicher dem Thema. Methoden der Gewässergestaltung im Überblick - HowTo, Vorteile, Nachteile, Vergleich!


Modellbau Wasser - lies hier:

Wasserbau ist kompliziertes Chemie-Gepansche?

Im Modellbau Zubehör sind viele Produkte zur Wasserdarstellung erhältlich, die auf Chemie- oder Gießbasis arbeiten. Der Haken: Man sieht das Ergebnis erst nach einer längeren Trockunungsphase, unangenehme Überraschungen inklusive. Aber keine Angst. Alles wird gut! Und zwar mit meiner…


Plexiglas-Methode

Die Plexiglasmethode besteht aus simplen selber gestalteten farbigen Druckvorlagen, die auf die Eisenbahnplatte geklebt werden. Darüber kommt eine (farblose) Wellenfolie aus dem Modellbahnzubehör. Darüber als Wasseroberfläche dann eine 3mm Plexiglas-Platte.

Diese Bauweise eignet sich sehr gut für kleinere stille Gewässer mit spiegelglatter Oberfläche und klarer Sicht bis zum Grund. So wie der Blautopf im Original. Mehr zum Vorbild: Der Blautopf

Das Ergebnis sieht dann so aus:

See gestalten

Realistisch spiegelt sich die Felswand auf dem Wasser. Gut zu sehen auch die Unterwasser-Vegetation, die Tiefenwirkung und die feinen Wellen.


Apropos Tiefenwirkung: Wir brauchen mehr Tiefe? Kein Problem, dann eben zwei Plexiglas-Scheiben übereinander legen. Der Quelltopf im Vorbild zeichnet sich ja gerade durch seine große und geheimnisvolle Tiefe aus:

See gestalten: Tiefenwirkung und Wellen

Außerdem haben wir dann einen netten Vorwand für ein Stauwehr. Zwei verschieden hohe Wasserstände wollen schließlich begründet werden. Das Wehr steht somit am Überlauf dieser Quelle.


Und wo ein Stauwehr, da sind Kanal und das unvermeidliche Mühlrad nicht weit:

Kanal

Ruhig liegt der kleine Mühlbach in der Landschaft. Für den kurzen kanalisierten Bereich gabs noch eine Spundwand aus Wellpappe.
Das Mühlengebäude ist übrigens >> dieser schöne Bausatz von Faller *


Den Müller auf seinem Stauwehr zoomen wir uns gleich noch näher ran:

Mühle mit Stauwehr

Ob es heute Forelle zu Mittag gibt? Das Stauwehr war Freestyle-Resteverwertung aus der Grabbelbastel-Kreativkiste.


Nach der Mühle verflacht sich der Kanal zusehends zu einem kleinen Bach:

Bach gestalten

Auch der Bach hat, wie im Vorbild, glasklares Wasser. Da der Bach flacher ist als der Quelltopf, sind Bachgrund und Bachvegetation deutlicher sichtbar. Gleichwohl darf auch hier eine Tiefenwirkung nicht fehlen.


Willst du auch? Kriegst du!

Nachfolgend das benötigte Material und die Bauanleitung!

Quicklinks zum Stöbern:
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Ich habe dir die passenden Produktlinks gleich raus gesucht. Wenn dir meine Website gefällt, dann darfst du das gern honorieren, indem du auf diese Links klickst und dann bei Amazon kaufst. Diese Links sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet (= Werbelinks). Ich erhalte dann eine kleine Provision - Danke! Ich empfehle natürlich nur, was ich auch selber verbaut habe.


Dann brauchst du diese…

Druckvorlagen Modellbau Wasser

Ausdrucken, ausschneiden, aufkleben, glücklich sein. Bitte nur Privatgebrauch - keine Weitergabe.

Die Druckvorlagen sind von mir selber gestaltet und natürlich für jedes klare Gewässer geeignet, etwa auch einen kleinen Fluss oder See. Wer fit in Photoshop ist und selber einen Gewässergrund gestalten will - Tipp: Drohnenflüge auf YouTube sind eine tolle Inspirationsquelle. Das ist "Modellbahn-Ansicht" pur!


Jetzt ab in die Schichtarbeit: Gestaltung

Wir haben also drei Materialien. Die schichten wir übereinander wie folgt:

  1. Unten Druckvorlagen kleben als Gewässergrund
  2. Darauf die Wellenfolie
  3. Oben als Wasseroberfläche das Plexiglas

Der Trick besteht also darin, dass zwar eine Seefolie aus dem Modellbahn Zubehör zum Einsatz kommt, allerdings unorthodox. Sie liegt nämlich UNTER der Plexiglas-Scheibe. So entstehen reizvolle kleine und feine Wellen-Reflektierungen, ohne dass an der Wasseroberfläche große Wellen erscheinen, die mir für dieses Projektchen zu unrealistisch-aufdringlich gewesen wären. Zudem sorgt die 3 mm Schichtstärke des Plexiglases für schöne Spiegelungen und Tiefenwirkung gleichermaßen.

Bauanleitung / Making Of "Blautopf"

Bach gestalten

Wasser und Gewässer gestalten

Zunächst aus der Grundplatte See und Bachverlauf mit der Stichsäge ausgeschnitten. Dann von unten ein Brett als Träger für den Wassergrund dagegen geschraubt. Als Wassergrund dienen die farbigen Druckvorlagen.

Damit war die Grundlage geschaffen, nämlich eine natürliche Vertiefung im Gelände. Tipp: Gewässerverlauf an einem Stück aussägen und das ausgesägte Holzstück aufbewahren. Es kann später als Maß dienen beim Zuschneiden von Plexiglas und Wasserfolie.

Über die Fotoausdrucke wird dann die Seefolie mit dem Wellenmuster gelegt. Zum Schluss als Wasseroberfläche das Plexiglas oben drauf, fertig! Beim Sägen der Plexiglasplatte langsam arbeiten. Wenn sich der transparente Plastik-Kunststoff beim Sägen zu stark erhitzt, pappt er beim Erkalten wieder zusammen. Generell muss mit Plexiglas vorsichtig gearbeitet werden. Es ist spröde und kann daher brechen oder verkratzen. Sägen geht mit einer Stichsäge (vorsichtig!), besser sind feine Trennwerkzeuge wie etwa ein Dremel.

Im Grunde müssen Wellenfolie und Plexiglas weder geschraubt noch geklebt werden, da das spätere Einspachteln für die nötige Fixierung sorgt. Wer trotzdem sicher gehen will, der setzt halt ein paar Schrauben an verborgenen Stellen.

Ufer wird wie üblich eingespachtelt und mit Grünzeug gestaltet.


Ratgeber: Bach, Fluss oder See gestalten auf der Modellbahn

Wasser ist nicht gleich Wasser! Um ein stimmiges Ergebnis auf der Modellbahnanlage zu bekommen, ist die genaue Beobachtung der Natur wichtige Voraussetzung. Zunächst muss die Szenerie im Gesamten stimmen. Schon hier hakt es oft. Wo und warum gibt es ein Gewässer? Und wie sieht es aus der Vogelperspektive aus? (Nichts anderes ist die Modellbahn!)

So erschließt sich mir nicht immer die unter Modellbahnern so verbreitete Vorliebe für Gebirgsbäche, Wasserfälle oder einen Bade-See. Ein reißender Gebirgsbach mit Kaskaden-Wasserfall direkt hinter dem Ringlokschuppen? Ein Baggersee mit Campingplatz neben dem Bahnsteig? Naja. Manchmal wäre Weglassen die bessere Lösung.

Ebenfalls unter Modellbahnern ziemlich inflationär ist die Sympathie für Wellen. Dabei haben kleinere Gewässer fast immer eine spiegelglatte Oberfläche. Und wenn man die Größenproportionen genau zugrundelegt, ist jeder See auf einer Modellbahnanlage bestenfalls ein Fischteich. Dasselbe gilt für einen Bach. Oder die Wellen sind so klein, dass sie im Maßstab 1:160 zu vernachlässigen sind.

So wie mir auch die geradezu reflexhafte Neigung unerklärlich ist, auf einer Modelleisenbahn auch dort einen Gewässergrund gestalten zu müssen, wo es gar keinen Sinn macht. Negativ-Beispiel: Ein großer Fluss, Kanal oder Hafen. Wer es nicht glaubt: Einfach mal solche Gewässer anschauen. In der Regel ist es eine trübe Brühe mit einer Sichttiefe von wenigen Zentimetern. Oder der See ist so tief, dass ebenfalls kein Grund sichtbar ist. Nur Ausnahmen wie der Blautopf bestätigen diese Regel.


Info: Arten von Wasser

Folgende Faktoren spielen eine Rolle, wenn das Wasser im Modell realistisch wirken soll. Erarbeite dir deshalb als Wasserbau-Ingenieur vorher einen "Anforderungskatalog":

  • Die Größe bei stehenden Gewässern: Pfütze, Teich, Weiher, See?
  • Die Größe bei Fließgewässern: Landgraben, Bach, Fluss, Strom?
  • Wasseroberfläche: Spiegelglatt, kleine Kräuselwellen, Ozeanbrandung, Eis?
  • Transparenz: Klare Sicht bis zum Grund oder lehmig-dreckige Brühe?
  • Farbe: Man wundert sich, welche Farbschattierungen möglich sind. In der Natur kommen Farbtöne vor von blau über türkis und grün bis hin zu braun
  • Topografische Lage: Windgeschützt, Schlucht, Auenlandschaft, Rheintal, Meer?
  • Ufergestaltung: Steilufer, natürliche Mäander, Betonrinne, Spundwand, Strand?
  • Strömung: Reißender Gebirgsbach oder träge Altmühl?

Um Wasserbau noch komplizierter zu machen: Oft haben Gewässer an verschiedenen Tagen auch ein unterschiedliches Aussehen. Ursache sind Witterung, Lichtverhältnisse oder schwebende Sedimente.


Test: Gewässerfolie, auch Seefolie genannt

Der Modellbau Handel bietet für kleines Geld simple Gewässerfolien mit aufgeprägtem Wellenmuster. Wie oben beschrieben, bin ich damit zufrieden. Ein paar Dinge muss man aber wissen.

  • Die Folien sind transparent. Man muss also den Untergrund gestalten
  • die Folien sind aus biegsamen Plastik. Man braucht daher eine stabile und ebene Trägerschicht, wenn man damit einen echten "Tiefbau" abdecken will. Tipp: Vorher testen ob der Kleber hält und auch das Plastik nicht angreift
  • die Folien wölben sich gern nach oben, wenn sie nicht großflächig verklebt werden. Da bekommt die Bezeichnung Wellenfolie eine ganz neue Wortbedeutung. Dies ein weiterer Grund, warum ich das Plexiglas gern auf die Seefolie lege und nicht darunter

Mit der hier beschriebene Plexiglas Methode sind solche Folien aber eine gute Sache.
Ich empfehle >> diese Seefolie von Busch *


Gewässerfolien PRO

  • Schnelles Wasserimitat
  • Einfache Wassergestaltung

Gewässerfolien CONTRA

  • Wellen oft nicht maßstabsgerecht oder unangemessen
  • Biegsam
  • Gestaltung erforderlich für Seegrund oder Flussgrund

Test: Die Raufaser-Methode

Hier dient ein Stück Raufasertapete als Wasserimitat. Die Methode eignet sich für Wasserarten, die nicht transparent sein sollen. Ein Stück Rauhfaser-Tapete wird einfach aufgeklebt, danach mit einer Farbe nach Wahl anmalen. Zum Schluss wird als Wasseroberfläche eine dicke Schicht Bootslack gestrichen.


Raufaser-Methode: PRO

  • Einfach, auch für ungeübte Modellbauer
  • Günstig: Manchmal gibts im Baumarkt ein kostenloses Probestück
  • Für bestimmte Zwecke überzeugend, z.B. Kanal oder Hafen

Raufaser-Methode: CONTRA

  • Wellen oft nicht maßstabsgerecht oder unangemessen
  • Farbe und Bootslack braucht Zeit zum Trocknen
  • keine Transparenz

Die Gießharzmethode

Größter Vorteil der Gießharz-Methode: Man sieht alles.
Größter Nachteil der Gießharz-Methode: Man sieht alles.

Meint: Man kann sensationell realistische Ergebnisse erzielen. Oder komplett vergeigen. Die Transparenz erfordert halt eine gute Gestaltung des Gewässergrundes. Auch zu beachten: Der Werkstoff arbeitet nach dem Gießen und während der Trocknung.

Fazit: Für Fortgeschrittene.

Gießharz gibt es von diversen Herstellern. Hier Gießharz von Faller bei Amazon ansehen *

Gießharz-Methode: PRO

  • Transparenz erlaubt realistische Grundgestaltungen

Gießharz-Methode: CONTRA

  • Erfahrung empfehlenswert
  • Fließverhalten einkalkulieren
  • Aushärtung kritisch (Risse, Schrumpfungen)
  • Fehlversuche können schwer korrigiert werden
  • Zeit für Trocknung
  • Giftige Dämpfe

Sonstige Wasserimitate (Herstellerprodukte)

Im Bereich Modellbau oder Modellbahnzubehör gibt es diverse weitere Produkte zur Wassergestaltung, wie etwa Noch Waterdrops. Auch Window Color Transparent soll eine Idee sein. Tipps zur Anwendung geben die Hinweise auf den jeweiligen Verpackungen: Hier NOCH Waterdrops bei Amazon ansehen *


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